Ein Wald bedeckter Hügel ragt aus dem Nebel wie eine Insel im Meer der Zeit und verwandelt dieses Bild zu einem Gleichnis von Kakamega. Denn der Kakamega Forest in Westkenia formt einen kleinen Überrest des riesigen Waldgebietes, das einst das Kongobecken mit dem Indischen Ozean verband. Durch Rodungen in den vergangenen 2000 Jahren mehr und mehr isoliert, beherbergt Kakamega eine große Anzahl an Pflanzen, Reptilien und Vögeln, etwa die Gabun-Viper, den Graupapagei oder eine grosse Nashornvogelart, die sonst nirgends in Kenia zu beobachten sind.

Glücklicherweise ist der Kakamega Forest seit einigen Jahren geschützt und durch Wanderwege erschlossen. Einheimische Führer führen durch die grüne Wunderwelt, erklären die Heilwirkung von Pflanzen und erläutern den Ursprung der vielen Tierstimmen des Waldes. Da die Sonne in Äquatornähe rapide auf- und untergeht, werden einem als Fotograf nur kurze Zeitfenster mit mystischen Lichtstimmungen geschenkt und so fängt der Arbeitstag immer früh an – und endet spät.